Es macht unheimlich Spaß!
In meinem Umfeld wundern sich zwar manche, was man in so einer Hexenküche alles in den Topf tun kann, aber sie freuen sich alle mit (vor Allem, wenn es um das Verteilen geht!).
Ich dachte immer, dass das Sieden eine schwierige Angelegenheit ist.
Vor Allem, weil von sieden und Chemikalien die Rede ist.
Aber dem ist nicht so!
Man braucht nur Ätznatron (NaOH), den es im Internet gibt (Apotheken haben den Verkauf meist abgeschafft).
Seine Lieblingsöle oder Fette, die man aus der Küche kennt.
Olivenöl ist sehr beliebt , Distelöl ist auch sehr gesund, Kokosfett lässt schneller aushärten...
Was es zu beachten gilt: Keine Alufolie!!!
Das Natron reagiert mit dem Alu und lässt es spritzen (und das ist unverarbeitet ätzend).
Deshalb auch wichtig: Obstessig neutralisiert die Lauge (NaOH heißt Ätznatron oder Natronlauge).
Ich habe immer eine offene Flasche dabei stehen zum Einreiben, oder wenn es zu stark riecht, zum Schnüffeln.
Ausserdem: Emaillebehälter, hohes Rührgefäß, Küchenwaage, Holzlöffel, Pürierstab (Edelstahl, kein Alu)
Man gibt die Öle in ein möglichst hohes Gefäß, ich habe einen rosafarbenen Eimer (wegen ohne Alu), so bei 40-50 °C.
Dann tut man das KALTE Wasser (wahlweise geht auch Kaffee oder Milch) in einen Emaillebehälter und rührt dann die Lauge hinein.
Wieviel Flüssigkeit und Lauge man braucht, berechnet die Seite Naturseife.com auf ihrem praktischen Seifenrechner.
Die Seite kann ich nur empfehlen, ich habe dort als Anfänger alles gelernt. Es ist sehr übersichtlich, für Laien gut erklärt, mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen und schönen Rezepten und Bildern.
Dann gilt es zu rühren!
Früher galten Seifensieder als dumm, weil sie beim stundenlangen Rühren in den Dämpfen standen...
Heutzutage gibt es glücklicherweise Pürierstäbe mit Edelstahleinsatz (ohne Alu!)!
Das erleichtert die Arbeit ungemein, weil es die Rührzeit ungemein verkürzt (mit dem Holzlöffel würde es stunden dauern...).
Hernach kann man sich aussuchen, ob man die Seifen in kleine Silikonförmchen gießt (die Backförmchen) oder in einen Holzbehälter, es geht sogar mit Milchtüten.
Walnuß-Zimt -in zwei Wochen ist sie badefertig! |
Die Holzbehälter sind sehr schön, weil sie eine Seifensauna sind. Die Seife kann darin ordentlich arbeiten, weil sich Wärme bildet.
Ich nehme eine Dekokiste für Weinflaschen.
Mit Silikonförmchen lassen sich natürlich die hübscheren Formen gießen, man kann sie nach dem Aushärten dann noch in der Sauna reifen lassen.
Milchtüten eignen sich für z.B. Kaffeeseife, da sie schnell aushärtet und man sie bereits nach spätestens einem Tag schneiden sollte (sonst kann man sägen!!!).
Bei Kaffeeseife (entfernt sämtliche Gerüche, wie Fisch, Knoblauch, Zwiebel) gebe ich immer zwei bis drei Esslöffel Kaffeepulver als Peeling dazu.
Das Kaffeepulver kann durchaus das Gebrauchte aus der Filtertüte sein, das härtet mit der Seife wieder aus.
Die Seife muss dann mindestens zwei Wochen reifen, damit sie den geeigneten Ph-Wert für die Haut bekommt.
Um so länger Seife reift, desto milder wird sie.
Reine Olivenölseife, die ein halbes Jahr gereift ist, wird sogar als Edelseife gehandelt.
Ich habe sie einmal mit 10%iger Überfettung (d.h. es wird ölhaltiger angerührt) als Rasierseife verschenkt.
Die Männer waren allesamt begeistert, da sie durch die Rückfettung gleich das Eincremen hinterher erspart.
Und da es währenddessen auch mitpflegt, blieben so etliche rote Pickelchen erspart. :-)
Meine neuste Kreation ist mit Walnußöl und ätherisches Zimtöl.
Frisch angerührt kommt jetzt der Nachteil des Selbermachens: das Warten!
Der einzige Nachteil, wegen dem ich quasi süchtig bin. Während der Wartephase kommt mir nämlich immer der Gedanke daran, und dann überlege ich mir wieder neue Rezepte...
Kaffeeseife -wird mir aus der Hand gerissen |
Sonnenblumenseife mit Karottensaft -Vitamin E-haltig |
So, jetzt bin ich in Laune mit der neuen Seife und muss zwei Wochen warten!!
Die Idee kam mir neulich beim letzte-Spekulatius-plündern.
Jetzt ist es wieder sonnig und ich überlege schon in Hinblick auf Pfefferminze -wie eine Ozeanbrise!
Ausserdem habe ich noch Gundelrebe im Haus, und Kräuter lassen sich da auch so schön als Pflegemittel und Peeling hineintun...